Die Verlockung der alten Meister
Rosemarie Druivenga bevorzugt altmeisterliche Techniken. Ein Beispiel hierfür ist die Nachbildung von Leonardo da Vincis „Dame mit dem Hermelin“, mit der ihr der Einstieg in die ernst zu nehmende Malerei gelungen ist. Das Porträt ist bemerkenswert durch die dynamische Rolle des Lichts, das die von der Schulter ausgehende Rotationsbewegung akzentuiert. So sieht Schönheit aus, die irdische, die menschliche: feingesichtig, durchscheinend, zierlich, mit schlanker Nase, zart leuchtenden Wangen, feinem Kinn und klarem Blick.
Werke von eindrucksvoller Tiefe
Mit der Nachbildung des großen Stilllebens mit Früchten und Hummer (im Jahre 1648/49 von dem Niederländer Jan Davidsz de Heem gemalt) ist für Rosemarie Druivenga vor Jahren ein unbändiger Wunsch in Erfüllung gegangen. In diesem Werk verbinden sich mikroskopische Feinheit der Ausführung mit höchstem Glanz der coloristischen Darstellung. Die Subtilität des Colorits ist bis zur Transparenz gesteigert, so dass die Nachbildung der toten Natur [frz. nature morte – Stillleben] den Schein vollendeter Naturwahrheit erreicht. Dabei spielt wohl auch die dreißigjährige Air-Brush-Erfahrung Rosemarie Druivengas keine unbedeutende Rolle: Mit dieser Technik gelingt es der Malerin, sowohl Plastizität als auch eine überzeugende Tiefe in den Kunstwerken zu erreichen.
